Liebesschlösser – das Liebesgeschenk schlechthin

27.06.2016 | Magazin

Der Brauch Liebensschlösser anzubringen, begann vor circa hundert Jahren, während des ersten Weltkrieges mit einer tragischen Liebesgeschichte in Vrnjačka Banja, einer kleinen Stadt in Serbien. Nada, eine Lehrerin aus Vrnjačka Banja verliebte sich in einen serbischen Offizier namens Relja. Nachdem sich die beiden Liebe geschworen hatten, wurde Relja nach Griechenland abkommandiert. Dort verliebte er sich in eine Griechin aus Korfu und beendete die Beziehung mit Nada. Nada gelang es nie, über diese Enttäuschung hinwegzukommen und starb schließlich an gebrochenem Herzen. Nun wollten die anderen jungen Frauen von Vrnjačka Banja ihre Liebe beschützen. So begannen sie, ihre Namen mit denen ihres Geliebten auf Vorhängeschlösser zu schreiben und sie an dem Geländer der kleinen Brücke anzubringen, auf der sich Nada und Relja immer getroffen hatten.

In anderen Teilen Europas kamen Liebesschlösser erst zu Beginn dieses Jahrhunderts auf. Der in Rom spielende Roman von Federico Moccia „Ich will dich“ sowie seine Verfilmung machten diesen Brauch bekannt. Die Protagonisten in dieser Geschichte schworen sich ewige Liebe und befestigten dann ihr Liebesschloss an einem Laternenmast auf der Milvischen Brücke. Anschließend warfen sie die Schlüssel mit den Worten „für immer“ in den Tiber.

Orte mit Liebesschlössern

Brücken in allen Teilen der Welt sind wegen ihrer verbindenden Symbolik bevorzugte Orte für das Anbringen von Liebesschlössern. In Deutschland ist die bekannteste dieser Art, die Hohenzollernbrücke in Köln. Weitere Brücken an deren Geländer sich Liebesschlösser befinden, sind die Professorenbrücke in Lübeck, die Stadthausbrücke in Hamburg, die Loschwitzer Brücke in Dresden, die Thalkirchner Brücke in München und der Eiserne Steg in Frankfurt am Main.

In Moskau hat man auf einer Brücke über einem Wasserumleitungskanal extra kleine Bäume aus Eisen errichtet, um die Geländer von der Last der Liebesschlösser zu befreien.

Kritik und Verbote

In Paris stürzte im Juni 2014 das Geländer der Brücke „Ponts des Arts“ unter der schweren Last der Liebesschlösser, die man auf 93 Tonnen schätzte, zusammen. Daraufhin hat die Stadtverwaltung beschlossen, alle Schlösser an den Brückengeländern zu entfernen und die Geländer so umzugestalten, dass ein Befestigen von Schlössern nicht mehr möglich ist.

Ein generelles Verbot für das Anbringen von Liebesschlössern an Brückengeländern herrscht in Berlin und Venedig, welches bei Zuwiderhandlung sogar mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.

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