Mein Herz,
es gibt Abschiede, die laut und voller Zorn sind, andere, die leise verschwinden wie der letzte Ton einer Melodie. Unserer gehört zur zweiten Art – nicht weniger schmerzhaft, aber getragen von einer Zärtlichkeit, die Worte kaum fassen können.
Ich schaue dich an – nicht wirklich, aber in Gedanken – und sehe alles, was war: deine Wärme, dein Chaos, dein stilles Verstehen, das oft mehr trug als tausend Gespräche. Du warst der Mensch, der mich lehrte, dass Nähe kein Käfig sein muss, sondern Flügel. Und vielleicht ist das der Grund, warum wir jetzt auseinanderfliegen müssen.
Ich frage mich, ob du es auch spürst – dieses unausgesprochene Verstehen, dass es kein „wir“ mehr geben kann, obwohl es ein „wir“ immer geben wird. In einer anderen Zeit. An einem anderen Ort. Vielleicht nicht hier, vielleicht nicht jetzt. Aber irgendwo.
Ich werde nicht so tun, als sei alles leicht. Es bricht mir das Herz, dich gehen zu lassen, obwohl ich es bin, die sich abwendet. Doch tief in mir weiß ich: wahre Liebe verlangt nicht danach, festgehalten zu werden. Sie verlangt Vertrauen. Und manchmal bedeutet Vertrauen, den anderen gehen zu lassen – ohne Groll, ohne Schuld.
Wenn du morgen aufwachst und deine Hand ins Leere greift, denk nicht, dass du vergessen wurdest. Du wirst immer Teil meines Morgens sein, meiner Gedanken, meines Atems. Und wenn ich gehe, dann nicht, um dich zu verlieren – sondern um dich in mir zu bewahren.
Vielleicht sehen wir uns wieder. Vielleicht nur in Träumen.
Aber mein Herz – du bist nicht fort. Du bist nur woanders.
Und ich? Ich werde dich lieben – leise, aus der Ferne. Immerdar.