Der am 6. März 1619 in Paris geborene Savinien Cyrano de Bergerac – eigentlich Hector Savinien de Cyrano – gilt heute als seiner Zeit voraus und ist bekannt als Vordenker der Aufklärung und französischer Schriftsteller. Er verfasste zwei Romane, die von Reisen zu Bewohnern des Mondes und der Sonne handeln. Er starb am 28. Juli 1655 in Sannois, Val d‘Oise.
Kindheit und Abstammung
Cyrano de Bergerac entstammte ursprünglich einer bürgerlichen Familie. Den Adelsstatus erkaufte sich sein Großvater 1571, der elf Jahre später zwei Landgüter nicht weit von Paris erwarb. Eines dieser Güter gehörte vormals einer zugewanderten Adelsfamilie, die sich de Bergerac nannte. Sein Vater, Abel de Cyrano bekleidete ein hohes Amt am Obersten Gericht in Paris. Cyranos Kindheit war geprägt von der Trennung zur Familie und einer gewissen Rastlosigkeit. Er verbrachte Jugendjahre teilweise auf einem der Güter und bei einem Pfarrer, der ihn unterrichtete. De Bergerac ging später auf das Collège de Beauvais in Paris und fiel als unbraver Schüler auf.
Nach seiner Schulzeit und aufgrund finanzieller Probleme begab sich Cyrano in den Dienst eines Garderegiments, wo er alsbald anfing, Verse zu schreiben. Als Soldat im französisch-spanischen Krieg wurde er zweimal verwundet und kehrte dem Militärdienst den Rücken.
Politische Aktivitäten und äußere Einflüsse
In Paris zurückgekehrt nahm er Vorlesungen in der Naturphilosophie teil und kam dadurch in mit dem heliozentrischen Weltbild Kopernikus‘, Keplers und Galileis in Berührung. Dort begann er auch religionskritische Schriften zu lesen und verbrachte seine Zeit mit Alchemie. Durch seine weiteren Aktivitäten in Kreisen der adligen Jugend traf er auf die Freigeisterei, die damals dort gepflegt wurde. Hier wurde de Bergerac zunehmend auf populäre Literaten wie Scarron oder L‘ Hermite aufmerksam.
Zur Zeit der Fronde-Wirren 1648-1652 fraternisierte sich Cyrano zunächst mit dem aufständischen Volk und schrieb satirische Gedichte. 1651 kam es jedoch zu einem Wendepunkt und er wechselte die Seiten, wodurch er die absolutistische Herrschaft in Schutz nahm. Trotz seines Seitenwechsels begann de Bergerac spätestens 1650 den zweiteiligen Roman „L’autre monde“ („Die andere Welt“ Reise zum Mond und zur Sonne) zu schreiben, wo er gesellschaftspolitische und religiöse Aspekte aufgriff und behandelte. Später arbeitete er für den Herzog Louis d’Arpajon und führte seine religionskritischen Beiträge fort. Zu seinen bekanntesten Werken dieser Zeit gehören Le Pédant joué („Der getäuschte Pedant“) und Lettres sur divers sujets.
Sein Tod
1654 ereilte ihn ein tragisches Schicksal als ihm ein Balken im Stadtpalast auf den Kopf fiel. Von seinen Verwandten nach diesem Unfall gepflegt verstarb er im Alter von 36 Jahren. Nach seinem Tod publizierte sein ehemaliger Jugendfreund Henri Lebret die beiden utopischen Romane unter den Titeln Les États et Empires de la Lune („Die Staaten und Reiche des Mondes“) und Les États et Empires du Soleil („Die Staaten und Reiche der Sonne“).